Andernach bei Koblenz zieht seit über 100 Jahren unzählige Besucher an. Grund ist der höchste Kaltwassergeysir der Welt, der dem Städtchen sogar einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde bescherte. Die beeindruckende Fontäne schießt bis zu 60 Meter in die Höhe.
Der Geysir wurde bei Bohrungen entdeckt, die zwischen 1903 und 1904 in dem Gebiet durchgeführt wurden. Schon vorher hatten die Anwohner aufsteigende Blasen in einem nahen Altwasser-Arm beobachten können, hinter diesen aber Faulgase vermutet. Wenig später wurde bekannt, dass es sich um reines Mineralwasser handelt. Eine Firma nutzte dies und gewann daraus Trink- und Heilwasser.
Schon seit 1910 bewundern Touristen die spektakulären Ausbrüche des Geysirs. Das Prinzip funktioniert wie bei einer Mineralwasserflasche. Das Wasser wird mit CO2 gesättigt, bis sich der Druck kraftvoll entladen muss und das kohlensäurehaltige Mineralwasser in die Höhe geschleudert wird. Dieser Vorgang wiederholt sich ständig. Derzeit ist das Spektakel etwa alle zwei Stunden mehrere Minuten lang zu beobachten.
Obwohl der größte Kaltwassergeysir der Welt längst kein Geheimtipp mehr ist, verfügt er immer noch über eine ungeheure Anziehungskraft. Seit 2009 gibt es sogar ein Besucherzentrum vor Ort. Touristen haben so die Möglichkeit, viel Wissenswertes rund um den Geysir auf anschauliche Weise zu erfahren. Der Geysir befindet sich auf der Halbinsel Namedyer Werth, auf der ein Auenwald vielen seltenen Arten ein Zuhause gewährt. Auch aus diesem Grunde ist die gesamte Halbinsel zu einem Naturschutzgebiet erklärt worden.
Um die Ausbrüche des Geysirs anzuschauen, sollten Touristen von Anfang April bis Ende Oktober nach Andernach reisen. Während der Winterpause ist der Geysir nicht zugänglich.
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