Auf der weltgrößten Reisemesse ITB (Internationale Tourismus-Börse) präsentieren sich über 180 Länder dieser Welt und preisen ihre Vorzüge als Reiseziel an. Auch die Ukraine ist dabei. Den Stand des kriegs- und krisengeschüttelten osteuropäischen Landes muss man jedoch eine Weile suchen. Denn während andere Länder Riesenposter, Bühnen, Events und Geschenke auffahren, um Touristen an den Stand und schließlich in das Land zu ziehen, gibt sich die Ukraine unscheinbar mit ein paar Stehtischen und Broschüren. Die Situation ist für das Reiseland alles andere als einfach, denn seit den Unruhen und Kriegshandlungen im Osten des Landes, bleiben die Touristen nahezu vollkommen aus – obwohl es im Westen des Landes sicher wie eh und je ist. Doch gerade für Kreuzfahrten-Anbieter stellt sich ein großes Problem dar: Die Halbinsel Krim, die einst das Zugpferd des ukrainischen Tourismus darstellte, kann in naher Zukunft wohl nicht mehr als Reiseziel angeboten werden.
Russland wirbt (noch) nicht offen für Krim-Reisen
Denn Kreuzfahrten zur Krim kann sich derzeit sicherlich kaum ein Deutscher vorstellen. Viel zu präsent sind immer noch die Bilder von der russischen Militärintervention vor einem Jahr, als die Halbinsel ungeachtet des Völkerrechts besetzt wurde und seitdem von Putin und Co als russisches Territorium angesehen wird – was jedoch von den allermeisten Mitgliedern der Vereinten Nationen nicht anerkannt wird. Bleibt die Frage, wann das touristische Potential der Halbinsel wieder ausgenutzt wird – und von wem. Auf der ITB zumindest wirbt auch der russische Stand nicht offen für die Krim, obwohl sie in Broschüren durchaus vorhanden ist. Anders auf dem asiatischen Markt: Dort hat die russische Tourismusbehörde bereits für das Reiseziel Krim geworben. Im nächsten Jahr könne man sich das durchaus auch auf der ITB vorstellen, heißt es am russischen Stand.