Jeder kennt dieses Phänomen: Auf dem Basar und Souk in orientalischen Ländern kann man nicht mal die Ware anschauen, ohne gleich angesprochen zu werden. Händler rufen einen in ihre Läden, bieten unerwünschte Waren an oder laufen einem manchmal sogar hinter her. Dass diese Überredungskunst manchmal tatsächlich wirksam ist, steht außer Frage. Aber sie beeinträchtigt das Wohlfühl-Empfinden der Touristen erheblich, insbesondere Europäer, die eine solch offensive Werbung nicht gewohnt sind, schrecken schnell zurück.
Ägyptische Regierung reagiert effektiv
Dass diese Unannehmlichkeit manch einen Touristen grundsätzlich von einem Urlaub in Ägypten abhält, hat die ägyptische Regierung dazu veranlasst, zu handeln. Und zwar mit effektiven Gesetzen: Aggressives Feilbieten von Waren und Dienstleistungen steht nun unter Strafe. Es drohen bis zu 10.000 Ägyptische Pfund (etwa 470 Euro), wenn der Straßenhändler nicht locker lässt oder der Kameltreiber am Strand hartnäckig versucht Touristen einen Kamelritt aufzuschwatzen.
Unter diese Regelungen fällt auch penetrantes Verhalten innerhalb von Museen oder Sehenswürdigkeiten. Wem hat es noch nie den Besuch von einem Museum verdorben, wenn jemand plötzlich um die Ecke kommt und einem Postkarten verkaufen möchte? Mit einer ähnlichen Regelung verbietet die ägyptische Regierung nun auch offiziell den illegalen Antiquitätenhandel und die Zerstörung antiker Stätten. Dies soll nicht nur den Betrug von Touristen verhindern, sondern ebenso Ägyptens Kulturschatz langfristig schützen. Wer gegen diese Regelung verstößt, muss mit einer Strafe von bis zu 250.000 Ägyptischen Pfund rechnen. Das sind umgerechnet etwa 12.000 Euro und damit eine schmerzhafte Summe. Dies sollte reichen um abschreckend zu wirken, so dass sich Touristen in der nächsten Zeit in Ägypten wieder wohler fühlen können.