Die Sehnsucht nach fernen Ländern ist manchmal größer, als es das Budget zulässt. Eine Möglichkeit, Reisen zu finanzieren, besteht in der Aufnahme eines Reisekredits. Obwohl ein kreditfinanzierter Urlaub verlockend erscheint, ist diese Vorgehensweise mit Risiken für die persönliche Finanzsituation behaftet. Worauf bei der Aufnahme von Reisekrediten zu achten ist, erläutert dieser Artikel.
Reisekredite vergleichen
Dank des Internets sind Kredite so unkompliziert wie nie zuvor erhältlich. Interessierte können ihre Kreditrate online und unverbindlich bei einem Internetanbieter berechnen und entscheiden, ob die Konditionen akzeptabel sind. Es lohnt sich, verschiedener Kreditkonditionen miteinander zu vergleichen, um das günstigste Angebot für einen Reisekredit zu finden. Wer einen Kredit für die Reise aufnehmen möchte, sollte stets eine Anfrage zu den Kreditkonditionen stellen, denn förmliche Kreditanfragen wirken sich negativ auf die Bonität aus.
Warum einen Reisekredit aufnehmen?
Die steigenden Inflationsraten, die insbesondere auf die anziehenden Energiepreise zurückgehen, verteuern den Urlaub spürbar. Zudem belastet das hohe Preisniveau das Budget vieler Haushalte, sodass die Finanzierung einer Reise für einen Großteil der Bürger herausfordernd ist. Die Aufnahme eines Reisekredits kommt daher nicht nur infrage, wenn eine zeitlich ausgedehnte Fernreise nach Ozeanien geplant ist; aufgrund der hohen Preise ist auch ein Urlaub auf Mallorca für viele Menschen kaum erschwinglich.
Worauf ist bei der Aufnahme eines Reisekredits zu achten?
Bei Reisekrediten handelt es sich üblicherweise um klassische Ratenkredite von der Hausbank oder einem anderen Geldinstitut. Das bedeutet, dass der Kreditnehmer vom Kreditinstitut ein Darlehen erhält und dieses über mehrere Monate oder Jahre in gleichbleibenden Raten zurückzahlt. Die Auszahlung der Darlehenssumme erfolgt direkt auf das Konto des Antragstellers; die Tilgung des Kredits umfasst den Kreditbetrag und die Kreditkosten.
Maßgeblich für die Gesamtkosten des Reisekredits ist die Höhe des Zinssatzes. Dieser ergibt sich aus der Kreditsumme, der gewählten Laufzeit und insbesondere der persönlichen Bonität. Je besser die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers ist, desto niedriger fällt üblicherweise der Zinssatz aus. Außerdem verringert eine kürzere Laufzeit die Gesamtkosten des Kredits.
Kreditnehmer beachten beim Vergleich von Reisekrediten den effektiven Jahreszins. Dieser spiegelt nicht nur die erhobenen Zinsen, sondern auch die meisten zusätzlichen Kosten wider, die mit der Kreditaufnahme einhergehen.
Dennoch ist es Kreditnehmern zu empfehlen, die Kreditkonditionen vor dem Vertragsabschluss genau zu studieren, um Fallen im Kleingedruckten zu identifizieren, die unerwartete Zusatzkosten verursachen.
Es lohnt sich, vor der Aufnahme des Reisekredits die Rezensionen anderer Personen zu verschiedenen Kreditangeboten miteinander zu vergleichen.
Die Darlehenssumme für den Reisekredit festlegen
Die Gesamtbelastung für Kreditkosten fällt umso größer aus, je höher die Darlehenssumme ist. Die Höhe des Kreditbetrags ist deshalb vor der Antragstellung realistisch zu bemessen. Mit einem zu geringen Betrag lassen sich manche Urlaubsträume, wie zum Beispiel eine Kreuzfahrt in die Karibik, nicht erfüllen. Ein üppiges Darlehen verursacht hingegen übermäßige Belastungen, die die finanzielle Handlungsfreiheit für viele Monate einschränken. Da die Laufzeit von Ratenkrediten üblicherweise zwischen einem und zehn Jahren liegt, sind die langfristigen Auswirkungen der Kreditaufnahme auf die persönliche Finanzsituation gründlich zu berücksichtigen.
Am einfachsten gestaltet sich die Festlegung der Darlehenssumme, wenn der Kreditnehmer ein umfassendes Reisepaket gebucht hat, in dem die Aufwendungen für Anreise, Unterkunft, Verpflegung und Mobilität am Urlaubsort enthalten sind.
Bei einer ausgedehnten Reise ist es schwieriger, eine Kreditsumme zu wählen, die einerseits Flexibilität erlaubt und andererseits problemlos rückzahlbar ist. Besondere Schwierigkeiten bereitet die Kreditfinanzierung einer mehrmonatigen Weltreise, bei der die anfallenden Kosten aufgrund oftmals unvorhersehbarer Entwicklungen kaum planbar sind.
In diesen Fällen ist der Fokus auf die langfristigen Folgen der Kreditaufnahme für die persönliche Finanzsituation zu legen, damit die verwirklichten Reiseträume das Haushaltsbudget nicht über Jahre belasten.
Bei der Ermittlung des angemessenen Kreditbetrags sind speziell die folgenden Kostenfaktoren zu berücksichtigen, wenn der Kreditnehmer kein umfassendes Reisepaket gebucht hat:
- Flugkosten, einschließlich der Kosten für Sitzplätze und Gepäck
- Aufwendungen für Unterkünfte
- Kosten für Mobilität vor Ort (Mietwagen, Kraftstoff, Transfer vom und zum Flughafen etc.)
- Aufwendungen für Aktivitäten und Ausflüge am Urlaubsort
- Verpflegungskosten (mindestens 20 Euro pro Person und Tag veranschlagen)
- Kosten für Versicherungen und sonstige Belastungen, beispielsweise Reiseimpfungen und die Beantragung eines Reisepasses oder Visums
Was ist bei der Aufnahme eines Reisekredits zu vermeiden?
Der Drang, neue Orte und Kulturen kennenzulernen, liegt in der Natur des Menschen. Es ist daher nachvollziehbar, wenn Reiselustige möglichst viel Zeit in fremden Ländern verbringen wollen. Allerdings ist eine Reise von vergleichsweise kurzer Dauer. Die Entscheidung für einen Reisekredit bedeutet, sich bei der Bank zu verschulden und die eigenen finanziellen Freiräume in der Zukunft einzuschränken.
Oftmals ist es daher zu empfehlen, die Urlaubspläne anzupassen oder durch eine Budgetierung der Haushaltskasse die Finanzierung der Reise aus Eigenmitteln zu ermöglichen.
Zu den häufigsten Fehlern bei der Aufnahme eines Reisekredits zählt die Wahl einer zu langen Laufzeit. Je großzügiger der Rückzahlungszeitraum ausfällt, desto höher fallen die Gesamtkosten des Kredits aus. Es ist zwar verlockend, die Traumreise durch einen Reisekredit innerhalb von fünf Jahren zu finanzieren. Reiselustige sollten jedoch hinterfragen, ob es sinnvoll ist, für einen zweiwöchigen Urlaub den eigenen finanziellen Spielraum über einen derart langen Zeitraum einzuschränken.
Außerdem kann die Aussicht auf einen Reisekredit dazu führen, dass Urlauber eine zu teure Reise wählen. Da sie den Kreditbetrag über einen Zeitraum von mehreren Jahren zurückzahlen, erscheint die Suche nach günstigen Reiseangeboten weniger dringlich, als müssten die Reisekosten sogleich aus Eigenmitteln finanziert werden. Diese Herangehensweise ist zwar nachvollziehbar, aber aus ökonomischer Sicht fragwürdig. Je höher die Kreditsumme ist, desto größer fällt die Belastung durch die Kreditkosten aus. Daher ist es auch bei kreditfinanzierten Reisen wichtig, günstige Reiseangebote zu suchen.
Alternativen zu Reisekrediten
Die beste Alternative zur Aufnahme eines Reisekredits ist die Finanzierung des Urlaubs aus Eigenmitteln. Längeren Reisen geht üblicherweise eine längere Planungsphase voraus, sodass genügend Zeit verbleibt, um einen bestimmten Geldbetrag anzusparen. Gleiches gilt, wenn der Urlaub ein fester Bestandteil der persönlichen Jahresplanung ist und beispielsweise jährlich im Sommer stattfindet. Haushalte können ihre monatlichen Ausgaben zumeist entsprechend anpassen, sodass genügend Eigenmittel vorhanden sind, um die Reise ohne Aufnahme eines Kredits zu finanzieren.
Bei zeitlich ausgedehnten Urlauben ist die befristete Untervermietung des eigenen Wohnraums zu erwägen. Es ist ebenfalls sinnvoll, das eigene Kraftfahrzeug zu verkaufen oder zeitweise abzumelden, um laufende Kosten einzusparen und zusätzliche Geldmittel zur Reisefinanzierung zu erhalten.
Mit einem Reisekredit die Traumreise finanzieren – darauf ist zu achten
Dank eines Reisekredits rückt die Traumreise in greifbare Nähe. Reiselustige achten darauf, verschiedene Kreditkonditionen zu vergleichen, um ein günstiges Angebot zu finden. Bei der Kreditaufnahme ist eine angemessene Kreditsumme zu wählen, da die monatlichen Belastungen den finanziellen Handlungsspielraum ansonsten übermäßig einschränken.
