12km nördlich von Šiauliai liegt der berühmte Berg und Wallfahrtsort Litauens. Der 10m hohe Berg oder eigentlich Hügel gilt als besonderer Pilgerstätte für katholische Gläubige, und interessierte Touristen. Gepilgert wird zu diesem besonderen Ort, um einen Dank, Wunsch oder ein sonstiges Anliegen loszuwerden und dabei ein Kreuz aufzustellen.
Die Entstehung des Hügels
Um die Entstehung des Hügels ranken sich diverse Mythen, so soll ein Kranker im 19. Jahrhundert dort das erste Kreuz aufgestellt haben, aus Dankbarkeit für seine Genesung. Ein weiterer Mythos besagt, dass ein Vater für sein Kind das Kreuz aufstellte. Ein dritter Mythos erzählt von einer weißen Frau, die einem Mann im Traum erschien und ihm befahl dort das Kreuz aufzustellen. Alle Mythen berichten von der Heilung einer Krankheit, somit einer positiven Wirkung nach Aufstellen des Kreuzes, was viele Pilger dazu veranlasst zu diesem heiligen Ort zu reisen.
Es wird vermutet, dass der Ort schon im Mittelalter als Gebets- und Opferstätte galt und 1348 von den Kreuzrittern zerstört wurde. 1993 besuchte der damalige Papst Johannes Paul II. den heiligen Ort und feierte dort mit ca. 100.00 Gläubigen Messe. Seitdem ist der Berg in der Obhut des Franziskaner-Ordens, die am Fuße des Berges ein Kloster errichteten. Das in Form eines litauischen Kreuzes errichtete Kloster gilt als Ort für Gebete und Noviziatshaus für Mönche. Der Berg der Kreuze erlangte 1991 nach der Wiedervereinigung Litauens besonders international Anerkennung als katholischer Wallfahrtsort.
Der Berg heute
Der Berg der Kreuze umfasst mittlerweile mehr als 50.000 Kreuze, eine beträchtliche Zahl, wenn man auf die Geschichte zurückblickt, in der viele Jahre hinweg die Kreuze, von der kommunistischen Herrschaft der Sowjets, zerstört und vernichtet wurden. Der Wallfahrtsort gilt sowohl bei Gläubigen, als auch bei Touristen aus aller Welt als Ort der Ruhe und Einkehr. Der Blick auf den Kreuzberg ist unglaublich. Der Wallfahrtsort ist ein ganz besonderer Ort zum Gebet und in sich kehren.