Bereits im vergangenen Sommer wurde eine neue Imagekampagne vorgestellt, mit der Besucher den Weg in das „meerumschlungene“ Land der Deiche finden sollen: Der „echte Norden“, wie sich Schleswig-Holstein schön länger gerne nennt, ist seitdem auch ein „Glückswachstumsgebiet“, das sich rühmt, bei seinen Gästen Endorphine freizusetzen.
Ein gewisser Erfolg ist nicht von der Hand zu weisen: In den ersten neun Monaten des Jahres 2014 gab es eine Steigerung von 6,6% mehr Gästen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Und dieser Aufwärtstrend soll sich in den nächsten Jahren möglichst fortsetzen. Beim Tourismustag auf Sylt wurden nun ehrgeizige Pläne angekündigt: Der Umsatz des Tourismus Schleswig-Holsteins soll bis zum Jahr 2025 um ganze 30 Prozent steigen. Hierfür sollen die Hotelkapazitäten erhöht werden, auch ein Sonderförderungsprogramm von 30 Millionen Euro, zum Teil aus EU-Geldern, soll zur Verwirklichung des Ziels beitragen.
Um Gäste aus der Schweiz, Indien & China wird geworben
Vor allem bei der Nebensaison sieht man im echten Norden noch erhebliches Wachstumspotential – ein Ziel der Kampagne ist daher, das nördlichste Bundesland als Ganzjahresziel in Stellung zu bringen. Auch wird nachhaltiger Tourismus als ein Schlüssel zu mehr Besuchern gesehen, da die Nachhaltigkeit zunehmend von großer Bedeutung für die Urlauber sei. Daher sollen die Akteure des Tourismus möglichst ein Bewusstsein für diese Themen entwickeln.
Zielgruppen für die Steigerung der Übernachtungszahlen gibt es einige. Der wichtigste Motor ist nach wie vor der Inlandstourismus – gerade auch in den Zeiten der Globalisierung legten die Reisenden wieder verstärkt Wert auf Regionalität, so Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer. An Gästen aus dem Ausland werden vor allem die Schweizer umworben – aus dem Alpenland nimmt die Zahl der Übernachtungen stark zu. Dafür sorgt auch die gute Infrastruktur: Der Sylter Flughafen wird von der Schweizer Hauptstadt Zürich direkt angeflogen. Neben Skandinavien, Österreich und den Beneluxstaaten erhofft man sich jedoch auch aus touristischen Wachstumsmärkten wie China und Indien Impulse. Luft nach oben gibt es sicherlich: Bisher nehmen ausländische Gäste am touristischen Markt Schleswig-Holsteins nur sieben Prozent ein.