Was sind die schönsten Weihnachtsmärkte in Deutschland – auf diese Frage werden die unterschiedlichsten Antworten gegeben. Für einen zählt das Ambiente, andere schauen auf das Angebot, wieder andere legen auf ein bestimmtes Publikum Wert. Unsere Auswahl hat daher vor allem den Zweck aufzuzeigen, dass es die unterschiedlichsten Märkte mit vielen Besonderheiten gibt, und sie soll inspirieren, sich auf Entdeckungsreise zu begeben und den persönlichen Lieblingsmarkt herauszufinden.
So subjektiv die Auswahl aber auch sein mag – am Christkindlesmarkt Nürnberg kommt man nicht vorbei. Das
ist der bekannteste Markt in Deutschland, wozu verschiedene Attraktionen wie der Markt der Partnerstädte und die größte Feuerzangenbowle der Welt beitragen. Vor allem aber setzt der Markt auf Tradition – bemerkenswert ist, dass 30 der hölzernen Buden noch aus dem Jahr 1890 stammen. Noch bis zum 24. Dezember gilt das besondere Interesse der Besucher der Spezialität dieses Marktes, dem Zwetschgenmännle aus getrockneten Pflaumen.
Sicherlich der Gegenentwurf dazu ist „Santa Pauli“. Er selbst bezeichnet sich als „Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt“. Bis zum 23. Dezember noch geht es auf der Reeperbahn eher sinnlich als besinnlich zu. Erotisches Kiezleben und Weihnachtsstimmung passen besser zusammen, als man glauben möchte. Von Live-Musik bis zum Männerstrip wird übrigens Besuchern beiderlei Geschlechts etwas geboten.
Und noch ein ganz anderes Konzept – der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht bei Hinterzarten ist ein besonders naturverbundener Markt. Das Eisenbahnviadukt der Höllentalbahn und die Schwarzwaldlandschaft bilden eine grandiose Kulisse. Massenware gibt es dort nicht, hier haben ausgesuchte Kunsthandwerker aus der Region die Oberhand. Romantiker können am Fackelzug zur Ravennaschlucht teilnehmen, und für Kinder gibt es verschiedene Mitmach-Angebote. Dieser Markt ist nur freitags bis sonntags offen, Erwachsene zahlen 4 Euro Eintritt.
Ebenfalls durch eine außerordentliche Kulisse besticht der Engelkemarkt Emden. Er findet im alten Binnenhafen statt, und dort legen für den Markt Museumsschiffe an, die besucht werden können. Spaß und Besinnlichkeit gehen dort eine besondere Verbindung ein, und das noch bis zum 23. Dezember.
Betont keine regionale Ausrichtung dagegen hat der Internationale Weihnachtsmarkt Essen. Aus 20 Ländern kommen die 260 Marktbeschicker, die Kunsthandwerk und kulinarische Spezialitäten aus ihrer Heimat anbieten. Besonders gerühmt wird bei diesem Markt die Weihnachtsbeleuchtung am Kennedyplatz in der Innenstadt.
Einen Weihnachtsmarkt der Superlative kann man noch bis zum 22. Dezember in Frankfurt am Main erleben.
Dort steht vor dem historischen Rathaus, dem Römer, der höchste Weihnachtsbaum Deutschlands, und mit drei Millionen Besuchern jährlich ist er auch einer der Märkte, die die meisten Menschen anziehen. Fachwerkfassaden bilden eine romantische Kulisse für Karussells und Buden, wo es neben den klassischen Adventsleckereien auch Frankfurter Spezialitäten wie Bethmännchen gibt – ein spezielles Mandel-Marzipan-Gebäck.
Was den Frankfurtern ihre Bethmännchen sind, ist dem Dresdner der Christstollen. Der Striezelmarkt in Dresden, bis Heiligabend geöffnet, erlebt seine 583. Auflage und ist damit einer der ältesten Weihnachtsmärkte überhaupt. Zu den Attraktionen gehört neben dem Stollen die weltgrößte erzgebirgische Weihnachtspyramide, die mit einer Höhe von 14,62 Metern alle Blicke auf sich zieht. Mehrere Feste, vom Pfefferkuchen- bis zum Schwibbogenfest, sorgen für Abwechslung.
Und die Bundeshauptstadt? Auf dem Gendarmenmarkt in Berlin gibt es noch bis zum 31. Dezember einen Weihnachtsmarkt, der die übliche Kombination aus Kunsthandwerk und Adventsleckereien um ein abwechslungsreiches Bühnenproramm erweitert. Ballett, Swing Jazz und klassische Musik – für jeden ist etwas dabei. Theater, Kinderveranstaltungen, beheizte Spezialitätenzelte und vieles mehr machen den Eintritt von einem Euro mehr als gerechtfertigt. Der Markt endet mit einem großen Silvesterfeuerwerk.
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