Wir befinden uns im Jahre 2015. Ganz Deutschland verzeichnet Zuwachs bei den Übernachtungszahlen. Ganz Deutschland? Nein: Im Bundesland Sachsen-Anhalt ist sogar ein Rückgang der Gästezahlen bemerkbar. Aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts ist zu entnehmen, das im ersten Quartal diesen Jahres 0,1 Prozent weniger Übernachtungen im mitteldeutschen Bundesland zu verzeichnen waren. Insgesamt kamen in dem Zeitraum knapp 1,3 Millionen Gäste nach Sachsen-Anhalt. Tatsächlich stemmt sich das Land damit gegen den allgemeinen Trend: Denn bundesweit betrachtet stiegen die Übernachtungszahlen im ersten Quartal um fast 5 Prozent. Den größten Sprung machte dabei Schleswig-Holstein, mit einem Plus von guten 10 Prozent. Auch die anderen ehemaligen DDR-Länder konnten gut zulegen.
Sachsen-Anhalts Zeit kommt im Herbst
Beim genauen Betrachten der Zahlen stellt man fest, dass es bei den Besuchern aus Deutschland sogar einen leichten Zuwachs gibt – dieser kann jedoch nicht den starken Rückgang von Gästen aus dem Ausland um mehr als 8 Prozent ausgleichen. Insbesondere Magdeburg verzeichnete Verluste, während die Region um Halle, Saale und Unstrut zulegen konnte. Auch im Harz, die allgemein als wichtigste Tourismusregion Sachsen-Anhalts gilt, gab es ein leichtes Plus. Woran liegt jedoch der Rückgang der Gesamtzahlen? Die Tourismus-Verantwortlichen verweisen darauf, dass das Jahr zwar schwierig beginne, aber man noch zulegen werde – im Spätsommer und Herbst sei traditionell die starke Zeit des Sachsen-Anhalt-Tourismus. Dennoch fordern Abgeordnete bereits mehr Werbung im eigenen Land – denn ein großer Teil der Sachsen-Anhalt-Reisenden kommt aus dem eigenen Bundesland selbst.