Abgenutzte Schienen, alte Oberleitungen und defekte Aufzüge: Dies sind nur einige der Probleme, mit denen sich die Deutsche Bahn konfrontiert sieht. Diese plant nun, bis 2030 rund 2000 Bahnhofe zu sanieren. Doch das ambitionierte Projekt steht in scharfer Kritik.
Start des Sanierungsprojekts im Sommer 2024
Das Schienennetz zwischen Frankfurt und Mannheim soll, laut Deutsche Bahn, als erstes erneuert werden. Bahnreisende müssen im Zuge der Generalsanierung mit Zugausfällen und Schienenersatzverkehr rechnen. Dieser sollen 40 weitere Generalsanierungen der wichtigsten Bahnstrecken in Deutschland folgen. Damit alles innerhalb kurzer Zeit saniert werden kann, ist eine Sperrung dieser Strecken für etwa ein halbes Jahr geplant.
Die Deutsche Bahn plant nicht nur die Reparatur von Schienen, sondern auch Weichen, Oberleitungen und Bahnhöfe zu erneuern. Von den derzeit rund 5000 von der Bahn angefahrenen Bahnhöfen stehen 1800 Bahnhöfe auf der Agenda des Sanierungsprojekts. Für den Tourismus in Deutschland bedeutet dies ab Mitte 2024, auf manchen Strecken auf Schienenersatzverkehr umsteigen zu müssen.
Ziel des Mammut-Projekts ist, eine verbesserte Schienen-Infrastruktur zu schaffen, um Störungen um 80 Prozent zu reduzieren und bessere Pünktlichkeitswerte im Fernverkehr zu erreichen. Die von der Bahn geplante Investitionssumme beläuft sich derzeit auf rund 45 Milliarden Euro, die unter anderem durch Einnahmen der Lkw-Maut gedeckt werden soll.
Private Güterbahnen kritisieren Bahnprojekt
Peter Westenberger, der den Verband der privaten Güterbahnen leitet, kritisiert die mangelnde Umsetzung der von der Bahn in der Vergangenheit angekündigten Verbesserungen. Auch die langen anstehenden Bauphasen machen dem Geschäftsführer und den privaten Güterbahn-Unternehmen Sorge. So befürchten diese durch die langen Sperrungen unter anderem organisatorische Probleme. Insbesondere bei den Strecken München-Salzburg, Hamburg-Hannover und Nürnberg-Passau sieht Westenberger Schwierigkeiten in der Umsetzung der Umleitungen.
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