Chinas Peking-Zeit bringt einige Provinzen durcheinander

Mit einer Fläche von rund 9,6 Millionen Quadratkilometern gilt China als eines der größten Länder der Welt mit einer breiten Ost-West-Ausdehnung. Da lässt sich vermuten, dass es in dem bevölkerungsreichen Staat mehrere Zeitzonen gibt. Kaum zu glauben, dass das doch sonst so ambitionierte Volk nur eine Zeitzone verwendet und sich im gesamten Land ausschließlich nach der Peking-Zeit richtet. Doch nicht alle Regionen in China ziehen da mit.

China Karte

Eigentlich beträgt der Zeitunterschied zwischen Peking und den westlichen Provinzen des Landes 3 Stunden.

Wenn man es genau nimmt, müssten es in China 5 Zeitzonen geben. Das Land dehnt sich schon allein von Ost nach West über 25 Breitengrade aus. Doch wie kommt es, dass im gesamten Land nur die Peking-Zeit gilt?

Warum China kein großer Fan von Zeitumstellungen ist

Vor über 70 Jahren galten in China noch 5 Zeitzonen. Beschlossen wurden diese in einer Zeit des Aufbruchs. Nach der historischen Wende in China wurden diese Zeitzonen im Jahre 1949 wieder abgeschafft. In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts besaß in China außerdem kaum ein Mensch eine Uhr. Alle richteten sich nach der im Radio angesagten Zeit – und das war nun mal die Peking-Zeit. Der Zentralismus war und ist in der Politik Chinas entscheidend. Es hat also politische und historische Gründe, warum in dem facettenreichen Land nur eine Zeitzone gilt – alles richtet sich nach Peking.

Zeitzonen-Gesetz stört Rhythmus vor allem im Westen Chinas

Doch insbesondere in Provinzen und Grenzregionen, die sich über tausende von Kilometern von Peking entfernt befinden, bekommen die Menschen diese außergewöhnliche Regelung stark zu spüren. In Xinjiang zum Beispiel können die Einwohner im Sommer noch bis Mitternacht die Sonne genießen, während es hier im Winter noch bis morgens 10 Uhr dunkel ist. Wer von dieser Grenzregion ins benachbarte Afghanistan reist, muss sich auf eine Zeitdifferenz von ganzen 3,5 Stunden um- und einstellen.

Inoffiziell orientieren sich vor allem die im Westen Chinas gelegenen Provinzen, darunter Tibet und Xinjiang, nach der „echten Zeit“. Ist in Xinjiang beispielsweise um 10.30 Uhr Schulbeginn (nach Peking-Zeit), sprechen viele Schüler noch von 8.30 Uhr, also der Zeit, die der eigentlichen Zeitzone entspricht. Ähnliches gilt für Fahrpläne, die offiziell in Peking-Zeit angegeben sind, aber eben auch nach einer inoffiziellen Uhr ticken.

 

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