In China ist die längste Meeresbrücke der Welt eröffnet worden. Sie ist stolze 55 Kilometer lang und wurde in nur neun Jahren Bauzeit errichtet, was auch im Ausland für Anerkennung sorgte. Die Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke überspannt das Perlflussdelta und verbindet die Sonderverwaltungszone Hongkong mit Macau und dem chinesischen Festland. Die neue Meeresbrücke ist auch ein Zeichen für die chinesische Ingenieurskunst, da sie aus einer Brücke und einem Tunnel besteht, der in dem Flussdelta zwei künstliche Inseln miteinander verbindet. Durch die Unterwasserstrecke ist es möglich, dass weiterhin große Containerschiffe die Bucht passieren können.
Die Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke steht nicht nur für die hervorragende chinesische Baukunst, sondern ist auch ein Mammutbauwerk mit politischer Symbolkraft. 1997 wurde die einstige Kronkolonie Hongkong an China zurückgegeben und zwei Jahre später die ehemalige portugiesische Enklave Macau. Beobachter gehen davon aus, dass China mit der neuen Brücke die beiden Sonderverwaltungszonen, die besondere politische Freiheiten genießen, stärker an sich binden möchte.
Die Bauarbeiten für die längste Meeresbrücke der Welt hatten 2009 begonnen und dauerten letztendlich zwei Jahre länger als geplant. Laut der chinesischen Regierung betrugen die Baukosten umgerechnet 15 Milliarden Euro. Kritiker nehmen aber an, dass die Baukosten deutlich höher ausgefallen sein dürften. Während der Bauarbeiten sollen zehn Arbeiter getötet und etwa 400 verletzt worden sein. In China steht übrigens auch die Große Brücke Danyang-Kunshan. Die Eisenbahnbrücke der Schnellfahrstrecke Peking-Shanghai ist mit 164,8 Kilometern Länge die längste Brücke der Welt und verläuft größtenteils über Land.