Das grüne Herz Spaniens
Die autonome Region Galicien liegt im äußersten Nordwesten Spaniens und der iberischen Halbinsel. Auf einer Fläche von knapp 30 000 Quadratkilometern leben 2,8 Millionen Menschen. In Galicien sind sowohl Spanisch als auch Galicisch Amtssprache. Hauptstadt Galiciens ist der weltberühmte Wallfahrtsort Santiago de Compostela. Die autonome Region gliedert sich in die vier Provinzen A Coruña, Ourense, Lugo und Pontevedra.
Landschaftlich wird Galicien von 1700 Kilometer Küste und zahlreichen Gebirgszügen dominiert, die das Land vom restlichen Spanien abschotten. Die Pena Trevinca ist mit 2127 Metern Galiciens höchster Berg. Die durch Buchten und Fjorde stark gegliederte Küste besteht zu 800 Kilometern aus Steilküste, Strände nehmen hier nur rund 300 Kilometer ein. Die nördliche Küste ist die Rías Baixas, die westliche bis zur portugiesischen Grenze ist die Rías Altas.
Während die Küste der Rías Baixas verhältnismäßig flach im Atlantik ausläuft, dominieren an der Rías Altas mächtige Kliffs. Bei San Andrés de Teixido erreichen sie eine Höhe von 620 Metern Höhe und sind damit die gewaltigsten Kliffs in ganz Europa. Das waldreiche Galicien besitzt fast ein Drittel des gesamten Waldbestandes Spaniens, hauptsächlich Eukalyptus- und Nadelwälder.
Wenig überlaufende Traumstrände
Galicien ist ein Geheimtipp, zumindest für Nichtspanier. Viele der kilometerlangen Sandstrände sind im Hochsommer lange nicht so überlaufen wie die beliebten Strände am Mittelmeer. Das Wasser am Atlantik hat durch den Golfstrom angenehme Temperaturen, was Baden bis in den Oktober hinein ermöglicht. Einer der schönsten Strände der Welt liegt in der Nähe von Vigo auf den Islas Cies. Playa de Rodas besticht durch feinsten Sandstrand an einer Lagune mit kristallklarem Wasser. Die drei Inseln der Islas Cies sind Teil eines Nationalparks und wer die Strände genießen möchte, muss eine Überfahrt von rund 40 Minuten in Kauf nehmen. Da Galicien im Einflussbereich des atlantischen Klimas liegt, sind die Temperaturen im Sommer erträglich und es muss mit vereinzelten Schauern gerechnet werden.
Während eines Urlaubs in Galicien sind die verschiedensten Aktivitäten möglich. Außer den verschiedensten Wassersportmöglichen am Meer wie Segeln, Surfen oder Tauchen sind auch die Flüsse und Bäche Galiciens reizvolle Ziele. Hier können Aktivitäten wie Kanufahren und Rafting durchgeführt werden, für Nervenkitzel sorgen Klettern oder Canyoning. Im grünen Herz Spaniens, wie Galicien oft genannt wird, gibt es zahllose markierte Wanderwege, um das Land ganz gemütlich zu entdecken. Ebenso können diese Wege mit dem Fahrrad und teilweise sogar auf dem Rücken eines Pferdes zurück gelegt werden.
Sehenswürdigkeiten am Ende des Jakobswegs
Was wäre ein Urlaub in Galicien, wenn man nicht einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten besucht. Die Städte und Dörfer der Region konnten viele historische Bauwerke und ihren Charme bewahren. Am Ende des Jakobswegs liegt Santiago de Compostela mit seiner Kathedrale. Sie ist einer der wichtigsten Pilgerorte des Christentums. Eine Besonderheit stellt die Stadtmauer von Lugo dar. Sie wurde von den Römern vor etwa 1700 Jahren errichtet und ist als einzige weltweit noch in vollem Umfang erhalten.
Der Herkulesturm in A Coruña ist ein von den Römern erbauter Leuchtturm, der heute noch seinen Dienst verrichtet. Beide Bauwerke gehören zum Weltkulturerbe. Das Cabo Finisterre ist Spaniens westlicher Punkt und eigentlicher Zielpunkt des Jakobswegs, weshalb für viele Pilger nicht Santiago de Compostela das Ende der Wanderung ist.