Reiseziel für Individualisten
Die unabhängige Gemeinschaft Extremadura ist mit rund 41 600 Quadratkilometern Fläche die fünftgrößte autonome Gemeinschaft Spaniens und liegt im Südwesten des Landes. In der Extremadura, die aus den beiden Provinzen Cáceres und Badajoz gebildet wird, leben nur 1,1 Millionen Menschen. Damit ist die Extremadura die autonomen Gemeinschaft mit der geringsten Bevölkerungsdichte. Mérida ist die Hauptstadt der Extremadura, die an die unabhängigen Gemeinschaften Kastilien-León, Kastilien-La Mancha und Andalusien sowie im Westen an Portugal grenzt.
Einzigartige Natur und seltene Tierarten
Die Extremadura ist im Norden von Gebirgen geprägt und hat durch die westlichen Ausläufer Anteil an der zentraliberischen Kordilliere. Der höchste Gipfel der Extremadura ist der mit 2425 Metern Höhe der Calvitero. Im Norden ist die Extremadura durch ausreichend Wasser sehr fruchtbar. Südlich des Flusses Tajo wird das Land trockener.
In den weiten Ebenen der südlichen Extremadura wird ein hervorragender Wein angebaut, ist aber auch von zahlreichen Steineichen- und Korkeichenhainen, den sogenannten Dehesas geprägt. Hier wird das schwarze iberische Schwein gehalten, das sich hauptsächlich von den Eicheln ernährt. Von dieser hier beheimateten Rasse wird der berühmte Jambón Ibérico produziert.
Dieser Schinken ist wegen seines einzigartigen Geschmacks sehr begehrt.
Vor allem für Naturfreunde und Individualisten ist die Extremadura ein interessantes Reiseziel. Die Bevölkerung lebt noch sehr traditionell, Kultur und Brauchtum werden gepflegt. Insbesondere im Süden der Gemeinschaft befinden sich große, steppenartige Landschaften, die einigen seltenen Tierarten das Überleben ermöglichen. Vor allem der nur auf der iberischen Halbinsel vorkommende Pardelluchs, die Großtrappe und der Schwarzstorch haben hier noch eine Heimat. Die Extremadura ist eine Region, die von den großen Touristenströmen bisher verschont wurde. In der oft fast unberührten Natur können herrliche Wanderungen unternommen werden. Besonders empfehlenswert ist der Nationalpark Mafragüe und der Naturpark Cornalvo in der Nähe von Mérida.
Zeugnisse aus römischer und maurischer Zeit
Bei einer Entdeckungsreise durch die Extremadura wird der Besucher eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten besichtigen können. Die Hauptstadt Mérida geht auf eine römische Gründung zurück. Aus dieser Zeit sind noch einige Baudenkmäler erhalten geblieben. Dazu zählen El Puente Romana, die Römerbrücke. Sie war bis in die 1990er Jahre in Betrieb. Der Tempel der Diana, das Amphitheater oder Reste des Forums und des Circus Maximus sind weitere Beispiele. Eine weitere sehenswerte Stadt ist Cáceres, deren Zentrum zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
In der Altstadt dominieren sowohl maurische als auch christliche Bauelemente, bei einem Spaziergang entsteht der Eindruck, durch ein Freilichtmuseum zu bummeln. In Badajoz, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Portugal entfernt, sind die sehenswerte maurische Alcazaba sowie die Kathedrale lohnenswerte Ziele. Trujillo, Geburtsstadt von Francisco Pizarro, ist von einer Stadtmauer mit sieben Toren umgeben und wird von einer mächtigen Festung dominiert.