Weltkulturerbe im Süden Spaniens
Córdoba ist mit rund 330 000 Einwohnern die drittgrößte Stadt in Andalusien und Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Stadt liegt am Guadalquivir 140 Kilometer nordöstlich von Sevilla. Dank beeindruckender Sehenswürdigkeiten ist Córdoba eine der am meisten besuchten Städte in ganz Spanien. Bereits 1984 wurde die Altstadt zum Weltkulturerbe erklärt.
Ein Besuch der sehenswerten Stadt Córdoba ist zu allen Jahreszeiten geeignet. Die Temperaturen liegen im Dezember und Januar bei etwa 12 Grad, steigen aber bereits im Februar auf Werte über fünfzehn Grad an. Sehr heiß wird es in der Stadt im Juli und August. Dann sind Temperaturen über 35 Grad keine Seltenheit und können durchaus auch die Marke von 40 Grad erreichen.
Die Mezquita und weitere Highlights
Herausragende Sehenswürdigkeit von Córdoba ist die Mezquita. Im Jahr 785 begann der Emir Abd ar-Rahman I. mit dem Bau der Moschee, die danach mehrere Male erweitert wurde. In ihrer maximalen Ausdehnung von 23 000 Quadratmetern wäre sie heute die drittgrößte Moschee der Welt. Besonders beeindruckend sind 960 Marmorsäulen, die zwei übereinanderliegende Bögen tragen. Fotografen fasziniert hier das Wechselspiel von Licht und Schatten.
In der Mezquita de Córdoba ist auch die größte Mihab mit wunderschönen Mosaiken zu finden, die von Mauren errichtet wurde. Nach der Vertreibung der Mauren wurde die Moschee im Jahr 1236 zur Kathedrale geweiht. Durch die gewaltigen Ausmaße der Moschee konnte in ihrem Inneren ein Kirchenschiff erbaut werden. Der Bau des im Stil der Renaissance errichteten Kirchenschiffs begann 1523 und dauerte mehr als 230 Jahre.
In Córdoba gibt es noch weitere sehenswerte Bauwerke. Der Alcázar de los Reyes Christianos wurde im 14. Jahrhundert auf den Grundmauern eines ursprünglich vorhandenen maurischen Palastes erbaut. Besonders sehenswerte Stücke im Innern des Palastes sind zwei aus dem 2. Jahrhundert stammende Mosaiken sowie etliche Sarkophage aus der Zeit der Römer. Ein weiteres bedeutsames Gebäude ist der Palacio de Viana. In dem Palast sind sehenswerte Säle zu besichtigen, die flämische Wandteppiche, Silber, historische Möbel und vieles mehr präsentieren. Neben einem Museum befindet sich noch eine Bibliothek mit wertvollen Büchern im Palast.
Sehr eindrücklich ist der Bummel durch die Judería. In dem von engen Gassen durchzogenen Viertel lebten früher Juden, Christen und Araber einträchtig nebeneinander und es war das kulturelle Zentrum der Stadt. In diesem Viertel gab es einst zahlreiche Synagogen, von denen nur noch die Sinagoga de Córdoba aus dem 14. Jahrhundert erhalten blieb. Weitere sehenswerte Bauwerke sind das Puerta del Puente, ein Tor der ehemaligen Befestigungsmauer und die römische Brücke Puerto Romana, an deren Südende die arabische Festungsanlage Torre de Calahorra zu besichtigen ist. An den Ufern des Guadalquivirs sind Reste ehemaliger maurischer Mühlen erhalten geblieben. Besonders beeindruckend das riesige Mühlrad der Albolafia, von wo das Wasser in den Alcázar hochgepumpt wurde.
Wichtige Festlichkeiten in Córdoba
Die umfangreichen Besichtigungsmöglichkeiten werden durch einige Museen ergänzt. Neben dem Palacio de Viana lohnen das Museum der Schönen Künste und das Archäologische Museum einen Rundgang. Vor allem im Frühjahr finden zahlreiche Feste und Veranstaltungen in Córdoba statt. Wie überall in den Städten Andalusien wird auch hier die Semana Santa mit über dreißig Prozessionen begangen. Ende Mai wird die Feria de Córdaba gefeiert und in regionalen Trachten der Flamenco getanzt. Besonders beeindruckend aber ist das Patios Cordobeses in der zweiten Maiwoche. Die geschmückten Innenhöfe, die zu den schönsten Spaniens zählen, sind nur während dieser Woche für die Öffentlichkeit zugänglich und ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender Córdobas.