Turkmenistan – das Land in Zentralasien grenzt an Kasachstan, Usbekistan, Afghanistan und den Iran sowie im Westen an das Kaspische Meer. Mit einer Fläche von 491.210 km² hat Turkmenistan in etwa die Größe wie die Landesflächen von Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen. Rund 5,9 Millionen Menschen leben in der zentralasiatischen Republik, davon knapp 1 Millionen Menschen in der Hauptstadt Ashgabat, die gleichzeitig die größte Stadt des Landes ist und sich im Süden in der Karakum-Wüste am Fuße des Kopetdag-Gebirges befindet.
Turkmenistan gehört wie viele der auf „-stan“ endenden Ländern nicht zu den klassischen Urlaubsdestinationen. Es sind vor allem Abenteurer, Entdecker und Naturverliebte, die Reisen nach Turkmenistan unternehmen, um dort abseits des Massentourismus ein geheimnisvolles Land und eine fremde Kultur kennenzulernen.
Das Tiefland der Turanischen Senke nimmt mit seinen Wüsten rund 90 Prozent der Landesfläche Turkmenistans ein. Die Karakum-Wüste im Landesinneren erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 350.000 km² und gehört zu den größten Wüsten der Welt. Das Kopetdag-Gebirge verläuft südlich der Wüstenregion und erreicht Höhen bis zu 3.000 Meter – die Region ist besonders gefährdet für Erdbeben. Die höchste Erhebung des Landes, der Ayrybaba (3.139 m), befindet sich im Gissar-Gebirge im Osten von Turkmenistan an der Grenze zu Usbekistan. Teile des südlichen Ustjurt-Plateaus liegen zudem im Nordwesten des Landes.
Im Westen von Turkmenistan befindet sich die rund 1.700 km lange Küste am Kaspischen Meer. Durch den sinkenden Wasserspiegel des größten (Salzwasser-)Sees der Welt ist die Kara-Bogaz-Gol-Bucht im Norden größtenteils ausgetrocknet und es haben sich Salzvorkommen gebildet. Der Amudarja, der einen Teil der Grenze zu Usbekistan schafft, ist der längste Fluss des Landes und mündet in den Aralsee in Usbekistan. Der Karakum-Kanal (1.445 km) erstreckt sich vom Amudarja durch die Karakum-Wüste bis ins Kaspische Meer und dient der Bewässerung.
Die Pflanzenwelt ist aufgrund der Wüstenlandschaften eher karg, vereinzelt finden sich in den trockenen Regionen Flechten, Zwergsträucher und Wüstenriedgras. In den Gebirgen fällt mehr Niederschlag, sodass hier Grassteppen, verschiedene Pflanzen sowie Pistazien- und Feigenbäume zu finden sind. Einzelne Wälder gibt es auch entlang der Flüsse.
Typische Wüstentiere wie Schlangen, Echsen, Karakals oder Springmäuse sind in Turkmenistan heimisch. Auch Schafe, Luchse, Wildschweine und Ziegen leben in den Bergregionen – seltener werden die vom Aussterben bedrohten Arten wie die Schraubenhornziege und der Turkmenische Leopard gesichtet.
Turkmenistan hat ein kontinentales Klima mit geringen Niederschlägen, milden Wintern und heißen Sommern. Im Juli liegen die Durchschnittstemperaturen bei 30 °C, das Thermometer erreicht sogar Werte über der 40 °C-Marke. Als beste Reisezeit für Turkmenistan gelten die Monate April und Mai sowie September und Oktober.
Auch wenn Turkmenistan größtenteils aus Wüste besteht, besticht das Land mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Allen voran die Hauptstadt Ashgabat: Anders als viele Besucher erwarten, wirkt die turkmenische Hauptstadt mit ihren Boulevards, weißen Bauwerken und jungen Neubauten modern. Sehenswert sind unter anderem der Hochzeitspalast, die Erdugrul-Gazi-Moschee und nicht zu vergessen der Neutralitätsbogen. Ein Highlight wartet im Alem Cultural and Entertainment Center – hier steht das größte Indoor-Riesenrad weltweit! Mit grünen Parkanlagen, spannenden Museen und geschichtsträchtigen Skulpturen hat Ashgabat seinen Besuchern einiges zu bieten. Mindestens genauso sehenswert sind die antike Ausgrabungsstätte Nisa und das Dorf Kiptschak oder auch Gypjak genannt – hier wurde der erste Präsident des Landes geboren und ihm zu Ehren ein imposantes Familien-Mausoleum, eine gigantische Moschee sowie ein Denkmal errichtet. Auch Abstecher in die Hafenstadt Türkmenbasi, den „Badeort“ Awaza am Kaspischen Meer sowie in die Stadt Dehistan lohnen sich. Zu den kulturellen Schätzen von Turkmenistan gehören unter anderem die Ruinen von Kunya-Urgench sowie die Ruinen von Merv – beides waren einst wichtigen Handelszentren an der Seidenstraße. Neben Ausflügen in die Karakum-Wüste darf auf einer Reise nach Turkmenistan der Besuch des Gaskraters von Derweze, auch das „Tor zur Hölle“ genannt, nicht fehlen. Seit Anfang der 1970er-Jahre brennt es aus der Erde, was besonders in der Nacht dank der leuchtenden orangenen und roten Farben ein unvergessliches Erlebnis ist. Die Canyonlandschaft Yangykala sowie das Koytendag Nature Reserve und das Repetek Nature Reserve sind weitere spannende Ausflugsziele.
Turkmenistan, das zentralasiatische Land besticht mit einzigartigen Naturschönheiten sowie beeindruckenden Kulturschätzen und ist definitiv ein Abenteuer wert.