Bangladesch liegt in Südostasien und grenzt an Indien und Myanmar sowie an den Golf von Bengalen. Mit einer Fläche von 147.570 km² ist Bangladesch gerade einmal halb so groß wie Deutschland – aufgrund der Einwohnerzahl von rund 166,59 Millionen Menschen gehört Bangladesch allerdings zu den bevölkerungsreichsten Staaten weltweit. Die Bevölkerungsdichte liegt bei etwa 1.239,6 Einwohner/km², rund 19,5 Millionen Menschen leben in der Hauptstadt Dhaka. Chittagong (4,5 Millionen) und Khulna (1 Million) sind weitere Metropolen in Bangladesch.
Reisen nach Südostasien sind vor allem bei Weltenbummlern, Abenteuern und Entdeckern beliebt, jedoch gehört Bangladesch (noch) nicht zu den klassischen Reisezielen in dieser Region. Wer Neuem gegenüber offen ist, abseits des Massentourismus reisen will und dazu eine reiche Kultur sowie eine atemberaubende Natur erkunden möchte, der sollte Bangladesch auf jeden Fall auf seine Bucket-List setzen.
Bangladesch besteht größtenteils aus Tiefland, etwa 90 Prozent der Landesfläche sind flach. Lediglich im Südosten befindet sich mit der Chittagong Hills Tracts eine bergige Landschaft, der Keokradong (ca. 1.000 m) ist die höchste Erhebung. Das Land ist reich an Gewässern – dank des Ganges und Brahmaputra gibt es zahlreiche Nebenflüsse, die im Süden von Bangladesch das Ganges-Brahmaputra-Delta, auch Ganges-Delta, bilden. Das größte Flussdelta der Welt misst etwa 140.000 km² und erstreckt sich über Indien, China, Bhutan, Myanmar, Nepal und Bangladesch. Das Delta in Bangladesch ist rund 52.000 km² groß – hier befinden sich auch die Mangrovenwälder der Sundarbans. Bangladesch kämpft Jahr für Jahr mit Monsunen und Schmelzwasser des Himalaya-Gebirges, sodass weite Teile des Landes überschwemmt werden.
Die Tier- und Pflanzenwelt in Bangladesch ist aufgrund der dicht besiedelten Bevölkerung angegriffen: Tropischer Regenwald ist fast nur noch in der Region der Chittagong Hills Tracts zu finden, während in den Sundarbans die sogenannten Sundaribäume das Landschaftsbild prägen. Die im Wasser wachsenden Bäume werden über 20 Meter hoch und haben den Mangrovenwäldern ihren Namen gegeben. Der Lebensraum für wilde Tiere ist durch die wachsende Einwohnerzahl geschrumpft, seltene Arten wie das Panzernashorn sind ausgestorben und auch bedrohte Tiere wie der Malaienbär sind nur noch selten zu finden. In den Sundarbans haben Königstiger, Indische Elefanten, Leoparden, (giftige) Schlangen, Schildkröten, Krokodile und zahlreiche Vogelarten ihr Zuhause, der sogenannte Gangesdelfin ist ebenfalls vom Aussterben bedroht.
In Bangladesch herrscht von Juni bis September Monsunzeit und es fallen hohe Niederschläge, die im Norden des Landes meist heftiger ausfallen. In den Herbst-, Winter- und Frühlingsmonaten von Oktober bis März ist es eher trocken und die Temperaturen sind mit Werten zwischen 24 °C und 30 °C angenehmer. Als beste Reisezeit für Bangladesch eignen sich die Monate von November und Februar – zu dieser Zeit fällt wenig Regen, die Temperaturen sind angenehm und die Luftfeuchtigkeit niedriger. Im April und Mai bilden sich häufig Zyklone (schwere Wirbelstürme), die zu starken Überschwemmungen führen können.
Bei einer Reise nach Bangladesch werden Besucher von der Vielfältigkeit des südostasiatischen Landes überrascht sein. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören unter anderem UNESCO-Welterbestätten wie die Historische Moscheenstadt Bagerhat mit der Sechzig-Säulen-Moschee oder die buddhistische Klosteranlage in Paharpur. Ein beeindruckendes UNESCO-Weltnaturerbe sind die Mangrovenwälder der Sundarbans. Die vielen flachen Inseln im Ganges-Delta und die aus dem Wasser ragenden Sundaribäume bieten einen Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Zu den sehenswerten Bauwerken in Bangladesch gehören die Ruinen der früheren Königsstadt Jaintiapur, der Dargah of Hazrat Shah Amanat sowie der Kantanagar Tempel, der älteste Hindutempel des Landes. Ein Städtetrip nach Dhaka darf auf keiner Reise nach Bangladesch fehlen, die Millionenmetropole ist reich an kulturellen Schätzen. Zu den Sehenswürdigkeiten in Dhaka gehören das Mausoleum von Pari Bibi und das Lalbag-Fort, der Präsidentenpalast, das Parlamentsgebäude und der Pink Palace Ahsan Manzil. Ein Highlight ist die imposante Sitara Moschee (Sternenmoschee) mit ihre beeindruckenden Mosaiken aus farbigem Glas. Aber auch der Dhakeshwari-Tempel, das Dharmarajika Buddhist Monastery Complex und das Nationalmuseum in Dhaka sind beliebte Ausflugsziele in der Hauptstadt. Wer Tee mag, wird die Regionen Srimongol, Tamabil und Zaflong lieben – hier gibt es wunderschöne Teeplantagen und Wasserfälle.
Bangladesch ist nicht nur reich an Kultur, sondern auch an Naturschönheiten: Verschiedene Naturreservate wie der Madhupur-Nationalpark oder der Rajendrapur-Nationalpark laden zu Entdeckertouren ein und in den botanischen Gärten in Dhaka können Besucher zahlreiche Pflanzenarten aus verschiedenen Ländern bestaunen. Lust auf Strand? In Chittagong gibt es den längsten natürlichen Strand der Welt – etwa 120 km misst der Cox’s Bazar Beach. Und das ist längst nicht alles, was es auf einer Reise nach Bangladesch zu sehen gibt.
Bangladesch – das südostasiatische Land steckt voller Überraschungen und ist mit kulturellem Reichtum sowie unglaublichen Naturschönheiten ein Paradies für Abenteurer und Entdecker.