Die einstige Gefängnisinsel Robben Island gilt seit 1999 als UNESCO Weltkulturerbe. Seine Geschichte ist ergreifend und regt zum Nachdenken an.
Wer kam hierher?
Ãœber vier Jahrhunderte hinweg wurde die Insel von den Siedlern der Kapkolonie zur Verhaftung, Gefangennahme und Verwahrung unliebsamer, krimineller und kranker Menschen genutzt.
Die mit Abstand berühmtesten Insassen Robben Islands waren Nelson Mandela, der über zwei Jahrzehnte hinweg als poiltischer Gefangener inhaftiert war und Robert Mangaliso Sobukwe, der sechs Jahre in absoluter Einzelhaft saß.
Um die Krankenhäuser Cape Towns zu entlasten, wurden in früheren Jahren die Leprakranken auf der Insel untergebracht. Genauso psychisch und chronisch kranke Menschen kamen hierher. Die Abgeschiedenheit der Insel hatte den Vorteil, dass gefährliche Menschen keinen Schaden an der Gesellschaft ausrichten konnten. Führer verschiedenster (muslimisch, afrikanisch) Gruppen und Organisationen, Regimegegner, Soldaten, alle kamen hierher und wurden somit in ihren Funktionen ausgeschaltet und ungefährlich gemacht. Knappe zehn Prozent der auf der Insel Isolierten waren Frauen.
Weiterhin war Robben Island während des Zweiten Weltkrieges ein Militärstützpunkt. Der Küste vorgelagert versprach es einen gewissen Schutz. Für den Fall eines Angriffs waren ein Militärhafen und schwere Artilleriegeschütze aufgefahren.
1996 schloss das Gefängnis
Und seitdem wurde es in eine Museum umgewandelt. Es können Ausstellungen besucht und Touren über die Insel und durch die Gebäude gebucht werden. Mit einer Fähre setzt man über und bekommt innerhalb von zwei Stunden die für die Sozialgeschichte wichtigsten Stellen gezeigt. Das extravagante an den Führungen ist der Fakt, dass ehemals Inhaftierte die Führungen leiten.
Es ist zu empfehlen, die Tickets für eine Besichtigung Robben Islands frühzeitig zu buchen, denn der Andrang ist groß.