Das Federal Capital Territory stellt das nigerische Hauptstadtterritorium um die Stadt Abuja dar. Es ist das geografische Zentrum des Landes Nigeria und hat im Nordwesten sowie im Westen eine Grenze zum Bundesstaat Niger. Im Nordosten grenzt es an den Bundesstaat Kaduna. Im Südwesten schließt sich der Bundesstaat Kogi an. Im Osten und im Südosten besitzt das Federal Capital Territory eine gemeinsame Grenze mit dem Bundesstaat Nassarawa.
Anfänge eines geplanten Ballungsraumes
Das Territorium setzt sich aus den einstigen Bundesstaaten North-Central, Benue-Plateau und North-West zusammen. Bis in die 1970er-Jahre war das Gebiet mit 250.000 Einwohnern nur schwach besiedelt. Aus diesem Grund wurde im Frühjahr des Jahres 1976 entschieden, dass die Stadt Abuja gebaut werden sollte und Umsiedlungen in ein Resettlement Dorf im Norden von Suleja vorgenommen werden sollten. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass weitere Regionen wie Kafanchan, Okene, Ile, Markurdi, Agege und Auchi zur Wahl standen. Vorgenommen wurde die Hauptplanung durch die „International Planning Association“ unter der Leitung von Heinz Schwarzbach. Es wurde ein Konzept für mehr als drei Millionen Einwohner erarbeitet, wobei die erste Planungsphase 1,5 Millionen Einwohner vorgesehen hatte.
Ein stetiges Wachstum schafft eine potente Region
Um die Kernstadt zu entlasten, wurden neben der Kreisstadt Gwagwalada weitere vier kleinere Städte geplant. Diese sind entlang der Lokoja-Kaduna-Road errichtet worden. An der Detailausführung dieser städtebaulichen Maßnahmen waren sehr viele internationale Ingenieurabteilungen und Architekturbüros beteiligt. Dazu gehörten unter anderem die deutschen Büros Berger, F.C. Trapp und Gauff. Wie erfolgreich die Maßnahmen gewesen sind, zeigt die Einwohnerzahl. Mehr als 1.500.000 Menschen Leben inzwischen dort. Bei einer Gebietsgröße von 7,315 km² ergibt sich daraus eine Bevölkerungsdichte von 192 Einwohnern je km². Heute untergliedert sich die Region in die sechs Verwaltungseinheiten Abuja Municipal, Abaji, Gwagwalada, Bwari, Kuje und Kwali.
Ein lebendiger Ballungsraum
Das Federal Capital Territory ist ein lebendiger Ballungsraum, der seiner Bevölkerung diverse Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätze bietet. Der agrarwirtschaftliche Nutzen ist groß, sodass unter anderem Korn, Mais und Reis angebaut wird. Des Weiteren verfügt die Region über diverse natürliche Ressourcen. Eine gute Ausbildung für die Zukunft erhalten die Einwohner in der lokalen Universität. Ferner ist das Territorium ein Schmelztiegel vieler Ethnien. Die größte Gruppe stellen die Gbabyi dar, welche auch als Gwari bekannt sind. Viele Einheimische gehören zudem den Koro an. Dazu kommen noch kleinere ethnische Gruppen, zu denen die Gade, Gwandara, Egbura, Gana gana und Bassa zählen. In den vielen Geschäften und im alltäglichen Leben ist die spannende Mischung aus diesen Völkergruppen noch zu spüren. Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich in der Hauptstadt.
